Der Begriff "Reisepass" wird oft inflationär für ein Dokument genutzt, das Urlaube und Reisen in verschiedene Länder dieser Welt ermöglicht. Dabei ist nicht jedes "rote Buch" gleich wertvoll, je nach Herkunftsland unterscheiden sich die Möglichkeiten deutlich. Sechs EU-Staaten schafften es sich, den zweiten Platz im Ranking zu sichern. Hier stellen wir die wertvollsten "Türöffner" in Form von Reisepässen vor.
Im internationalen Reisepass-Ranking steht Singapur unangefochten auf Platz eins, gemeinsam mit Japan, erst danach reihen sich verschiedene EU-Länder ein. Der Pass aus Japan ermächtigt Inhaber zur Einreise in insgesamt 193 verschiedene Länder weltweit, die EU-Zweitplatzierten öffnen lediglich die Grenzen für 190 Länder. Platz zwei teilen sich:
Ebenfalls starke Vertreter der EU sind Dänemark, Österreich, Niederlande, Großbritannien, Luxemburg und Irland, die sich den dritten Platz teilen. Mit diesem Pass gelangen Inhaber in immerhin 189 verschiedene Länder und können dort Urlaub machen.
In den letzten Jahren stiegen die Touristenzahlen in den Vereinigten Arabischen Emiraten deutlich an und auch die Zahl der Reiseziele (ohne Visum) ist gewachsen. Innerhalb von zehn Jahren gelang es den VAE 107 neue Ziele in der Welt zu gewinnen, was Platz 13 sicherte. Einer der Gründe hierfür ist, dass immer mehr Länder abhängig von den hohen Ölvorkommen sind. Die Emirate haben ein großes Interesse daran, eine liberale Visapolitik zu etablieren und so die Verbindungen zu anderen Ländern zu fördern.
Die Schlusslichter im Reisepass-Ranking erschweren Einreisen in andere Länder erheblich. So ermächtigt der afghanische Reisepass beispielsweise nur zur visafreien Einreise in 27 andere Länder. Ein Praktikum in den USA ist hier beispielsweise nicht ohne das nötige Visum möglich.
Auf dem zweiten Platz unter den schlechtesten Reisepässen befindet sich der Irak mit 29 Ländern, dicht gefolgt von Syrien (30 Länder) und Pakistan (33 Reiseziele). Die visafreie Einreise ist aus diesen Ländern primär in afrikanische Staaten möglich, für Urlaube in Europa, den USA oder Kanada benötigt es zusätzliche Dokumente.
Welchen Reisepass Urlauber erhalten, ist abhängig vom Melde- und Aufenthaltsort. Wer in Deutschland lebt und gemeldet ist, erhält in der Regel einen Reisepass aus diesem Land. Im Ausland lebende Deutsche müssen sich mit dem Konsulat in Verbindung setzen, um den jeweiligen Pass zu beantragen.
Der Reisepass ist keine Garantie dafür, dass die Einreise in die zulässigen Länder ohne Visum möglich ist. Der deutsche Reisepass ermächtigt zwar zur Einreise in 190 Länder, lediglich 170 davon sind frei von Visa.
Für Urlaube außerhalb der EU ist ein Reisepass verpflichtend, sonst ist keine Einreise möglich. Zu beachten sind immer die individuellen Bestimmungen des Ziellandes. Wer aus Deutschland innerhalb der Eu verreisen möchte, braucht hierfür weder Visum noch Reisepass. Der Personalausweis reicht aus und ermächtigt zum Grenzübertritt innerhalb von EU-Ländern.
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