Mein Aufenthalt in Costa Rica mit Interswop: Ich brauchte nach dem Abitur eine Auszeit und wollte andere Teile der Erde kennenlernen. Im Internet fand ich das Angebot der Freiwilligenarbeit über Interswop. Da meine Aufenthalte im Ausland Urlaube nicht überschritten, nahm ich mir das Angebot von Interswop genauer vor. Ich hatte mich für Costa Rica entschieden, da es im Flyer das einzige Land war, wo man in Nationalparks mit Meeresschildkröten und nicht auf einer Farm arbeiten konnte, zudem ist es ein äußerst vielseitiges Land. Sprachentechnisch konnte ich vor meiner Reise nur Englisch und Deutsch vorweisen und wollte unbedingt eine neue Sprache lernen. So kam mir der 4-wöchige Intensivsprachkurs Spanisch sehr gelegen.
Nach einer problemlosen Kommunikation mit Interswop und der Flugbuchung konnte ich dann Ende August 2012 meine Reise antreten. Auf dem Flughafen von San José angekommen wurde ich auch sogleich abgeholt. Mit meinem Fahrer, der gleichzeitig auch der Leiter meiner Sprachschule und der dortige Koordinator war, konnte ich mich auf Deutsch und Englisch unterhalten, allerdings wollte er lieber Spanisch reden, damit ich sofort mit dem Lernen beginnen konnte.
Nach einer langwierigen Fahrt kam ich völlig übernächtigt bei meiner Gastfamilie an. Es war zunächst nur meine Gastmutter zugegen, die nur Spanisch sprach und sich deshalb mit mir nur schwer verständigen konnte. Jedoch sprachen mein Gastvater und meine Gastschwestern Englisch und so konnte ich mich etwas besser zurechtfinden.
Ich besaß ein kleines, aber schönes Zimmer, welches über ein eigenes Bad verfügte. Meine Gastmutter vermittelte mich an eine andere Deutsche, die bei einer Freundin untergekommen war. Mit ihr verbrachte ich meine ersten Wochen in Costa Rica. Da ich noch 2 Tage Zeit hatte, bis mein Unterricht in der Sprachschule begann, nutzte ich die Zeit, um mich zurechtzufinden. Ich erkundete die Hauptstadt, gleichzeitig mein Wohnort und lernte das System der öffentlichen Verkehrsmittel und meinen Schulweg kennen.
Die ersten Tage in der Sprachschule waren sehr anstrengend für mich, da ich keine Ahnung von Spanisch hatte und meine Lehrerin nur Spanisch und ungern Englisch redete. Allerdings wurde ich sehr gut an die Sprache herangeführt, unterstützt durch diverse Arbeitshefte, und lernte schnell. Die Wochenenden nutzte ich, um mithilfe meines Reiseführers umherzureisen.
Die Organisation der Freiwilligenarbeit verlief ebenfalls problemlos. Mir wurden die verschiedenen Projekte vorgestellt und ich konnte mich dann zunächst für eines entscheiden, welches zunächst für 14 Tage gebucht wurde.
Nach einer etwas beschwerlichen Anreise war ich dann im Nationalpark Camaronal angekommen, der sich mit dem Artenschutz verschiedener Meeresschildkröten befasste. Ich traf auf Volontäre verschiedenster Nationen, die mir meine Arbeit erklärten. Die Hauptarbeit fand nachts statt. Man patrouillierte am Strand entlang und sammelte Schildkröteneier ein, um sie vor Diebstahl zu schützen oder bewachte das Brutgehege und sammelte, zählte, maß und wog die frisch geschlüpften Schildkröten und ließ sie anschließend ins Meer.
Im Nationalpark herrschte ein ständiges Kommen und Gehen und die Zahl der Volontäre variierte ständig. Zunächst nur Englisch sprechend, benutzte ich immer öfter meine neu erworbenen Sprachkenntnisse und verbesserte somit mein Spanisch. Als nach knapp 2 Wochen meine Zeit hätte ablaufen sollen, verlängerte ich und tat dies bis meine 8 Wochen Freiwilligenarbeit abgelaufen waren. Ich hatte dort viele gute Freunde gefunden und die Arbeit mit den Schildkröten machte mir so viel Spaß, dass ich nicht noch einmal meinen Nationalpark wechseln wollte. Nach einem sehr schweren Abschied, hatte ich noch 4 Tage bis zu meinem Rückflug. Die Zeit nutzte ich, um noch Teile Costa Ricas zu sehen, die ich in den ersten Woche nicht geschafft hatte.
Durch meinen Aufenthalt im Ausland habe ich viel mehr dazugelernt, als nur eine neue Sprache. Ich bin selbstständiger geworden, war Teil einer völlig anderen Welt und Lebensphilosophie und habe Kontakte rund um den Globus geknüpft. Ich danke Interswop, dass sie diesen Auslandsaufenthalt möglich gemacht haben. Ein kleiner Kritikpunkt wäre vielleicht, dass mir Interswop relativ wenig bzw. sehr allgemeine Auskünfte zum Land geben konnte. Das Informationsschreiben ließ Costa Rica viel schlimmer dastehen, als es ist und bei Fragen wie z.B. dem dortigen Klima hätten die Antworten etwas genauer sein können. Das hat jedoch der Reise keinen Abriss getan, ich habe eben etwas genauer den Reiseführer studiert.
Vielen Dank für alles!
Jakob D.